An der Weingartenschule stimmt die Chemie

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Referendar Florian Bonadt zaubert mittels Physik ein Ei in eine Flasche, Naemi und Mama Felicitas schauen gebannt zu.FOTO: vdl

 

Kriftel  – Um 11.30 Uhr schallt eine Durchsage mitten ins Getümmel: „Die Polizei bittet darum, dass die vielen interessierten Besucher ihre Autos woanders parken.“ Spätestens dann war klar, wie gut besucht die Weingartenschule (WGS) am vergangenen Samstag war. Die Eltern strömten zum Tag der offenen Tür, um sich zu informieren, schließlich steht jetzt die Entscheidung an, auf welche Schule sie ihr Kind nach der Grundschule schicken. Mit viel Liebe zum Detail und großem Engagement zeigte die Schulgemeinschaft den zahlreichen interessierten Kindern und deren Eltern, mit welch breitgefächertem Angebot die WGS aufwarten kann. 

Die kooperative Gesamtschule – neuerdings mit Ganztagsbetreuung – hat mit Hauptschule, Realschule und Gymnasium für jedes Kind die geeignete Schulform parat. „Wir sind drei Schulen unter einem Dach“, führte Schulleiterin Elke Wetterau-Bein aus. „Der Vorteil ist: Bei einem Zweigwechsel müssen die Schülerinnen und Schüler nicht die Schule verlassen.“ Das Konzept überzeugte viele Besucher, darunter auch Familie Göscu. Sie sei voller positiver Eindrücke, antwortete Mutter Handan auf Nachfrage. Ihre Tochter Jasmin geht hier in die 10. Realschulklasse, Sohn Xigit will bald auch dorthin. Was die Mutter befürwortet. „Die Schule ist sauber, Lehrer und Schüler sind freundlich und zugewandt“, fasst sie ihre Eindrücke zusammen. Ihr Sohn sei fasziniert von Physik, überhaupt seien die Experimente „einfach toll“.

Smilla, Jule und Theresa aus der G9a waren die freundlichen Empfangsdamen. Jeder Besucher bekam ein Tütchen Gummibären und das Tagesprogramm mit einem netten Lächeln überreicht. Im Forum warteten Vertrauenslehrerin Farahnaz Jamali und die Schülervertreter. Sie helfen, vermitteln und haben den Draht zur Schulleitung, wenn es Probleme gibt. „Es gibt hier kein Mobbing“, so der stellvertretende Schulsprecher Hekmat. „Wir helfen in den Pausen, rufen bei Konflikten die Aufsicht.“ Hermes, der Hauptschulsprecher, fühlt sich respektiert. „Wenn es was zu regeln gibt, bin ich da“, lautet sein Credo. Doch meist stimme der Zusammenhalt. Das konnte Realschulzweigleiter Dr. Christoph Richter bestätigen. „Die Schule ist vielfältig zusammengesetzt, aber fast alle sind gut integriert.“ Qualität und Anspruch kämen keinesfalls zu kurz. Dafür etwa die Auszeichnung als MINT-freundliche Schule. Das sei ein Plus für naturwissenschaftlich orientierte Eltern und Schüler.

Vom Ei in der Flasche bis zu Taekwondo

Das zeigten auch die vielen Schulführungen. Hier wurden die wichtigsten Räume der Schule präsentiert, etwa Bio-, Chemie- und Physikräume. Im Physik-Raum zauberte Referendar Florian Bonadt für die aufmerksame Zuschauerin Felicitas Held und deren Tochter Naemi ein Ei in eine Flasche. Unterdruck ist der Trick. Beide gucken gespannt zu. Überhaupt sah man in den MINT-Fächern viele Mädchen, die sich für technische Dinge interessierten. „Selber machen, das ist das Zauberwort“, erläuterte Physiklehrer Marco Silvestri. Gerade in Physik habe sich viel verändert. Silvestri ist Wettbewerbsleiter des Regionalgebiets Hessen West bei Jugend forscht. Heutzutage würden die Kinder vorurteilsfrei und neutral an die MINT-Fächer herangeführt. Das sei gut, denn so verlören auch Mädchen ihre Scheu und würden dahingehend gefördert. 

Fingerfertigkeit und Kreativität bekamen auch reichlich Raum. Da wurden Weihnachtssterne gebastelt, Weihnachtskarten gemalt und Plätzchen in der Schulküche gebacken. In der Aula konnte man Musikeinlagen der Schulband und das Schwarze Theater, in der Sporthalle die Gelenkigkeit der Taekwondo-AG bestaunen. Die „Digitalen Helden“ erklärten den sicheren Umgang mit Social Media und den digitalen Umgang mit Schul-Tablets. Darunter auffällig viele „Heldinnen“.

Im gut besuchten Bio-Raum hielt sich Familie Contzen-Scherer aus Hofheim auf. Die Kinder Marlene und Leonard gehen vielleicht bald auf die Weingartenschule. Ihnen haben die Mitmachangebote gut gefallen. „Die Experimente sind spitze“, fasste Leonard seine Eindrücke zusammen. An der WGS scheint die Chemie einfach zu stimmen.

Schulleiterin Elke Wetterau-Bein gefiel die Atmosphäre. „Die Stimmung ist so gut, ich bin richtig gerührt“, gab sie zu. Es sei schön, so viele Menschen zu sehen, die die vielfältigen Angebote der Schule anerkennen würden. Das Geheimnis des Erfolgs? „Der hier gelebte Teamgedanke“, betonte sie. vdl

Quellenangabe: Höchster Kreisblatt vom 18.11.2022, Seite 8

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