„Wenn ich wüsste, dass morgen die Welt unterginge, würde ich heute noch ein Apfelbäumchen pflanzen“, soll Martin Luther einst gesagt haben. Und wenn nicht, so ist er doch gut erfunden und passt leider hervorragend in unsere Zeit. „Unser Wald ist in Gefahr“, warnt Juergen Mertz, Präsident des Zentralverbandes Gartenbau. Brände, Trockenheit, Borkenkäfer und dergleichen mehr setzten ihm sichtlich zu. Da sei jeder gesunde Baum mehr ein gutes Zeichen.
83 Millionen Bäume
Deswegen gibt es seit zwei Jahren das sogenannte „EINHEITSBUDDELN“ zum Tag der Deutschen Einheit. Die Idee hat ihren Ursprung in Schleswig-Holstein und breitet sich in diesem Jahr zum ersten Mal auch nach Hessen aus. Der Gedanke dahinter: Zu diesem Nationalfeiertag sollen möglichst viele Institutionen, vor allem aber möglichst viele Bürger Bäume pflanzen.
Man stelle sich vor, am 3. Oktober würde jeder Mensch in Deutschland einen Baum pflanzen. Das wären stolze 83 Millionen. Jedes Jahr. Ein neuer Wald könnte entstehen. In alle Himmelsrichtungen. Für das Klima. Für uns und unsere Familien. Für unsere Zukunft.
Jeder Baum hilft
Jetzt wächst langsam eine Tradition heran, die dieses Jahr auch in Hessen Wurzeln schlägt und jetzt in Kriftel gestartet ist. Genauer gesagt am Dienstag, den 22. September, in unserer Weingartenschule. Geradezu hineingehauen in die vertrocknete Erde hatten verdiente Mitarbeiter unter Mitwirkung von Geschäftsführer Oliver Prusko der Krifteler Traditionsgärtnerei Tropica das Apfelbäumchen allerdings schon am Freitag davor. Das Buddeln mit den Offiziellen hätte sonst einfach zu lange gedauert. Dass ein Apfelbaum in den „Obstgarten des Vordertaunus“ besonders passe, war man sich einig. Noch dazu ein „Edelborsdorfer“, die älteste Sorte Deutschlands, bekannt seit 1175.
Über den neuen „Mitschüler“ gefreut hat sich nicht nur die versammelte Prominenz von Helmut Eigemann, Ministerialrat aus dem Landwirtschaftsministerium, Bürgermeister Christian Seitz, 1. Beigeordnete Franz Jirasek, Direktorin Elke Wetterau-Bein und das Ehepaar May vom der Gärtnerei Tropica – „unserer Lieblingsgärtnerei“, so Seitz. Ebenfalls angetan waren der Präsident des Zentralverbandes Gartenbau, Jürgen Mertz, und der Vorsitzende des Landesverbandes Hessen im Bund deutscher Baumschulen, Hans-Günter Köhler. Auch die versammelte Klasse R7A samt Biologielehrerin Frau Brase begrüßte erfreut den neuen Schützling.
„Die Aktion ist eine gute Sache“, erklärte unsere Direktorin Frau Wetterau-Bein, „jeder Baum mehr hilft“. Deswegen war sie auch spontan sofort auf die Anfrage hin angetan von der Idee. Das passe: Hat doch die Schule schon länger einen begrünten Innenhof, das „Weingärtchen“.