Kulinarische Zeitreise: Unsere Lateiner schauen den alten Römern in den Kochtopf 

Am vergangenen Mittwoch hat sich die Schulküche der WGS in eine römische taberna verwandelt. Unter dem Motto “Kochen nach römischen Originalrezepten” entdeckten die Lateiner unserer drei 9. Gymnasialklassen die kulinarischen Geheimnisse des alten Roms. Organisiert wurde dieser Projekttag von magistra Nicola van de Loo.

Die römische Küche ist ja bekannt für ihre ausgefallenen und oft exotischen Gerichte. Und so hatten die jungen Köche die Qual der Wahl zwischen kulinarischen Highlights wie Hirnmedaillons, gebratenem Papagei, knusprig frittierten Haselmäusen oder Flamingozungen. Diese Rezepte finden sich in dem berühmten römischen Kochbuch “De re coquinaria” des römischen Feinschmeckers und Starkochs Apicius. Die Schülerinnen und Schüler entschieden sich allerdings für weniger exotische Varianten und verarbeiteten lieber Fleisch, das sie kennen und mögen.

Die Auswahl fiel auf Gerichte wie „Pullum parthicum“, Eintopf aus „lentes“ und Filet vom „thynnus“. Die Rezepte für gebratene Hühnerteile, Linsenbrei und gerösteten Thunfisch beinhalten keine klaren Anleitungen, denn Mengenangaben sind selten. Die Gerichte werden beschrieben und die Zutaten dafür genannt. Und dann wurde in der Schulküche experimentiert und ausprobiert, und zwar so lange, bis etwas dabei herauskam, das schmeckte.

Gewürze und Zutaten waren oft ungewöhnlich: Weinraute, Pinienkerne, Pfefferkörner, Koriander, Liebstöckel und Kümmel. Und nirgendwo fehlen darf natürlich das „Garum“, eine besondere Würzsauce, hergestellt aus Innereien und Abfällen von Fischen, die man in Salz und Sonne über mehrere Monate gären ließ. Mit „Garum“ würzten die Römer alles, was auf den Tisch kam, ob Süßspeise, Salat, Gemüse oder Fleisch.

Ebenfalls auf dem Römerteller: „Moretum“, eine leckere Paste aus Frischkäse und Schafskäse, gewürzt mit Zwiebeln, Knoblauch, Pfeffer, Thymian, Koriander und Liebstöckel. Charakteristisch für die römische Küche ist eine süßsaure Geschmacksrichtung. Gesüßt wird mit Honig, Pfeffer gibt Schärfe. Eine pikate Mischung! Den krönenden Abschluss bildeten „Globi“, kleine Kugeln aus Gries und Quark, gewälzt in Honig und ummantelt mit Mohn. Bonum appetitum!

Mit viel Freude, Fantasie und Ideenreichtum haben die Jugendlichen Apicius´ Rezepturen abgewandelt und verfeinert. Allen machte es Spaß, die ungewöhnlichen Gewürze verschwenderisch zu verwenden und Parallelen zur heutigen Küche und den entsprechenden Essgewohnheiten zu ziehen. Schade eigentlich, dass es heutzutage nicht mehr als vornehm gilt, mit den Fingern zu essen, dabei bequem in Seitenlage auf einer Liege zu lümmeln, Essensreste einfach unter den Tisch zu werfen und sich von hübschen Sklavinnen bedienen zu lassen. 

 

 

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