Sicher kennt ihr das: Man passt in der Schule auf, übt zuhause, was der Lehrer aufgegeben hat und lernt für die Klassenarbeit. Und dann? Passt die Note nicht zu dem, was man sich vorstellt.
Doch fragt man einmal nach, wie die Schüler ihre eigene Vorbereitung einschätzen, entdeckt man Folgendes: Bereitwillig gehen von 23 Händen 18 nach oben, um aufzuzeigen, dass 18 Kinder sich nicht ausreichend vorbereitet haben. Ein Grinsen geht durch die Reihen, denn die Schüler schätzen sich und ihre Bemühungen sehr wohl richtig ein und amüsieren sich darüber, dass sie mit dieser Haltung nicht alleine sind.
Zwar haben sich die Schülerinnen und Schüler der Klasse R 6 c bereits im ersten Schuljahr an der Weingartenschule damit befasst, was Lernen bedeutet und welche Tipps und Tricks es gibt, um Erfolg zu haben und Ziele zu erreichen, doch ist es nun an der Zeit, dieses Wissen aufzufrischen und zu erweitern.
Deshalb haben wir uns Zeit genommen, mehr über das Lernen zu erfahren, denn Lernen macht eigentlich Spaß und es fühlt sich einfach gut an, wenn man stolz auf seine Leistung – seine Anstrengung aber auch seine Note sein kann, stellt Schülerin Loena fest.
Arbeitsplatz, Pausen, Struktur, Markierungen, Zeitfenster, Assoziationsketten, Mindmap, szenisches Gestalten, Standbilder, Begriffe verankern – mit diesen Dingen beschäftigen wir uns.
Je mehr Zugänge wir aktivieren, desto besser wird Neues im Gehirn verankert, das wissen wir bereits. Doch wir wollen diese Zugänge auch erfahren, ausprobieren: Dazu machen wir eine Lerntypbestimmung.
Wir wollen nämlich wissen, welcher Lerntyp wir jeweils sind, um unser Lernen zu optimieren. Doch zuerst gibt es einen Bogen, auf dem wir selbst einschätzen, wie wir am besten lernen. Nun kommt der Test, bei dessen Durchführung die Schüler mithelfen: Der Test besteht aus vier Einzeltests, in denen wir Lesen, Hören, Sehen und Anfassen, – dazwischen wird gerechnet, 30 Sekunden, Zoe stoppt zuverlässig. Am meisten Spaß macht allen der letzte Test, denn da darf man durch eine Stellwand fühlen, um Gegenstände begreifbar zu machen. Diesen Test kann man nur einzeln und nacheinander durchführen, weshalb die Hilfe der Schüler benötigt wird, die sehr professionell agieren. Bei diesem Test schneiden die meisten Kinder in ihrer Merkfähigkeit überdurchschnittlich gut ab.
Bei der Auswertung vergleichen wir das Testergebnis mit der Einschätzung am Anfang des Tests. Dann leiten wir daraus Tipps für das Lernen, die auf den jeweiligen Lerntyp abgestimmt sind, ab. Die Schüler sind mit Feuereifer dabei, es ist eine sehr ruhige und konzentrierte Atmosphäre und die Feedbackrunde am Ende der Unterrichtseinheit zeigt, wie interessant und aufschlussreich diese Stunden waren.
Doch Moment mal, bekommen nun all diese Kinder ab sofort bessere Noten? Naja, das wohl noch nicht, denn noch sind wir in der Theorie und wissen nur, was wir tun sollen. Nun gilt es, auch zu wollen, das Gelernte umzusetzen und Lernprozesse zu initiieren, indem man es einfach tut. – Bis man es kann!J
- Hein für die Klasse R 6 c
Hier seht ihr vier unterschiedliche Lerntypen: Zoe beim Lesegedächtnistest, Lou (Hörgedächtnis-test),Luca (Sehge-dächtnistest) und Syena (Anfasstest)